EMDR - Eye movement desensitization reprocessing -ist eine Methode der therapeutischen Traumaverarbeitung.
Die Informationen über sehr belastende und traumatische Ereignisse, also Traumafolgestörungen, scheinen oft im Nervensystem verfestigt zu sein. Dazu gehören Bilder, Geräusche, Gedanken Gefühle und alle Eindrücke, die ein Mensch in einer traumatischen Situation aufgenommen hat. Die Neubearbeitung belastender Erinnerungen und Erfahrungen erfolgt über die Fokussierung der Klient*in auf das innere Erleben der belastenden Vorstellung und auf äußere Wahrnehmungsreize mittels bifokaler Stimulierung z. B. Augenbewegungen oder tappen. Diese links – rechts Stimulationen, mit denen in der EMDR Therapie gearbeitet wird, scheinen den Zugang zum Nervensystem und den neuronalen Netzwerken zu öffnen und dem Gehirn die Verarbeitung der Erfahrungen zu ermöglichen. Wichtig ist zu wissen, dass das eigene Gehirn die Heilung herbeiführt und somit die Klient*in die Kontrolle über das Geschehen und deren Wirksamkeit hat.
Vor dem EMDR Prozess erfolgt eine ausführliche Traumaanamnese, aus der dann ein Behandlungsplan erstellt wird. EMDR kann sowohl bei Monotraumen z. B. nach einem Unfall, als auch bei komplexeren Traumen angewendet werden.
Der EMDR Prozess dauert in der Regel 90 Minuten. In Einheiten davor, zu je 50 Minuten, wird ein innerer sicherer Ort etabliert, die belastende Situation gewählt an der man arbeiten will, ein Stopp Zeichen verabredet und der Ablauf theoretisch vorgestellt. Während der Behandlung wird immer wieder, auf einfache Weise überprüft, was die Klient*in gerade erlebt. Im Prozess gibt es nichts, was richtig oder falsch ist, da es ja um das eigene Erleben geht.
Am Ende des 90 minütigen Prozess wird überprüft wie weit die Verarbeitung des Erlebnisses ins Positive gerückt ist, dies ist durch Hilfe von Skalen z. B. 1 – 10 gut bewertbar. Egal, ob das Erleben ganz im Positiven Bereich ist, oder noch restliches belastendes Material vorhanden ist, wird der Prozess immer in einem ausgeglichenen Zustand beendet. Hier ist wesentlich zu wissen, dass sich der Prozess innerlich noch fortsetzen kann. Es können weitere Einsichten, Gedanken, Erinnerungen und Träume auftauchen, damit kann in einem weiteren Prozess fortgesetzt werden.